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Projektreise durch Kenia

28. 04. 2022

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte,

 

als Sr. Lea Ackermann Anfang der 1980er Jahre erstmalig in Mombasa als Lehrerin tätig war und dort mit kenianischen Frauen in prekären Situationen ins Gespräch kam, wurde ihr schnell klar, dass sich etwas ändern muss. 1985 gründete sie daher den Verein SOLWODI in Kenia. Die Partnerinnen in Kenia unterstützen bis heute Frauen, Mädchen und Kinder u.a. im Rahmen von Bildungs-, Wasser- und Landwirtschaftsprojekten, um eine Zukunftsperspektive aufzubauen. Nachdem die normalerweise jährlich stattfindenden Projektbetreuungsreisen durch die Corona-Pandemie seit zwei Jahren ausgesetzt werden mussten, konnten sich erst Anfang April wieder zwei Mitarbeiterinnen des SOLWODI Antragswesens auf den Weg nach Kenia machen. Während der 14-tägigen Projektbetreuungsreise haben Anne Derksen und Naja Mayer die laufenden Vorhaben besucht und mit den Partnerinnen vor Ort gearbeitet.

 

Begonnen hat die Reise dabei symbolträchtig in Mombasa. Denn genau dort hatte Sr. Lea damals den Grundstein für SOLWODI gelegt. Den ersten Halt machten Anne und Naja im OKOA-SASA-Schutzhaus in Mombasa, welches vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wird. Das Team hilft Kindern, die Betroffene von Missbrauch wurden und bringt diese im Schutzhaus unter. Im vergangenen Jahr wurden im BMZ Schutzhaus 35 Kinder untergebracht. Sie erhielten medizinische Versorgung und psychosoziale Betreuung. Im Rahmen des Projektes werden die Kinder dabei unterstützt die Täter*innen anzuzeigen und die Tat strafrechtlich zu verfolgen. Unsere Partnerinnen von OKOA SASA arbeiten dabei eng mit den Behörden und der Polizei zusammen, welche neben dem Jugendamt oft die erste Anlaufstelle für die Kinder und deren Eltern sind. Beispielsweise ist eine der Richterinnen des Kinder- und Familiengerichts dem OKOA SASA sehr zugewandt und entscheidet mit über die Aufnahme der Kinder im Schutzhaus.

 

Die Partnerinnen von OKOA SASA verfügen über ein großes Netzwerk, mit dem sie kooperieren, um die strafrechtliche Verfolgung der Täter*innen zu gewährleisten. So unterstützt etwa die Frauen- und Kinderrechtsorganisation Federation of Women Lawyers (FIDA) OKOA SASA mit der Vermittlung von Pro Bono Anwält*innen, welche die Kinder vor Gericht vertreten.

OKOA-SASA betreut auch eine von zwei ECD Schulen in Kenia, die bereits seit langen Jahren von der Sir Peter-Ustinov-Stiftung gefördert werden. Teil des Projektes ist die Implementierung von Aufklärungsmaßnahmen und Hygieneschulungen zur Verbesserung der Gesundheit der Kinder.

In Malindi wurde das Projekt „Gardening for Hope“, welches vom Land Rheinland-Pfalz gefördert wird, besucht. Wegen der weiter vorherrschenden Dürre in Kenia ermöglicht die Tröpfchen-Bewässerung mit Wasser eines Brunnens, dass zumindest kleine Erträge während der Trockenzeit erzielt werden können. Das Projekt befindet sich u.a. an der Vorschule von SOLWOGIDI (Solidarität mit Frauen und Mädchen in Not). Während des Aufenthaltes war in Kenia zwar Ferienzeit, aber die Partnerin Elizabeth Nafula schaffte es dennoch einen Empfang zu organisieren an dem viele der Kinder, ihre Eltern, sowie die Lehrkräfte teilnahmen. Anne und Naja erfuhren dort von den alltäglichen Herausforderungen der Eltern.

 

Das nächste Ziel lag im Westen Kenias in Ligega Busia, einer Gemeinde im Subcounty Siaya. Vor Ort hat die Partnerin Elizabeth Akinyi ein Berufsbildungszentrum mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aufgebaut. Das Zentrum bietet besonders vulnerablen Frauen eine berufliche Perspektive, da sie dort die Möglichkeit bekommen einen Ausbildungsberuf zu erlernen – sei dies Friseurin, ITlerin oder Köchin. Unsere Mitarbeiterinnen kamen in den Genuss vom aktuellen Jahrgang der Schule bekocht zu werden. Außerdem konnten sie die ersten Absolventinnen besuchen, die sich bereits erfolgreich selbstständig gemacht oder eine Festanstellung gefunden haben.

 

Im Anschluss besuchten Anne und Naja zwei der Wasserprojekte, die von der Stiftung Gutes Wasser gefördert werden. Die Stiftung fördert seit Jahren Projekte der Partnerorganisation COGICHIS, die vorrangig Wasserbrunnen und Sanitäranlagen an Schulen bauen. Dadurch ermöglichten sie über die Jahre vielen Kindern den Zugang zu Wasser. Die Stiftung fördert auch ein Projekt, in dem Mentorinnen ausgebildet werden, um über das Thema und die Gefahren des Menschenhandels aufzuklären.

Der nächste Stopp der Projektbetreuungsreise war in Butere. Dort besuchten Anne und Naja die zweite ECD Schule, welche von der Sir Peter-Ustinov-Stiftung gefördert wird und gingen administrativer Arbeit mit der Projektpartnerin nach.

 

Zum Abschluss der Reise trafen sich unsere Mitarbeiterinnen noch mit drei Rückkehrerinnen in Nairobi, die sich erfolgreich mit sehr unterschiedlichen und kreativen Ideen (von Airbnb bis zum Ersatzteilladen für Motorräder) selbstständig gemacht haben. Es ist schön zu sehen, dass sich, seit Sr. Lea SOLWODI Kenia gründete, einiges getan hat und ihre Ideen durch die Arbeit der Partnerinnen weitergeführt und -entwickelt werden.

 

Wenn Sie die Arbeit von SOLWODI finanziell fördern wollen, können Sie das hier tun:

Kreissparkasse Rhein-Hunsrück

BIC: MALADE51SIM

IBAN: DE02 5605 1790 0001 1270 00

 

Wir möchten Sie wöchentlich mit „SOLWODI +++ Aktuell“ über Entwicklungen in unserer Arbeit informieren. Sie finden „SOLWODI +++ Aktuell“ auf unserer Homepage, können den Newsletter aber auch per E-Mail bestellen unter:

 

Bild zur Meldung: Projektreise durch Kenia

Bücher

Chronik_SOLWODI

30 Jahre SOLWODI Deutschland 1987 bis 2017 -

30 Jahre Solidarität mit Frauen in Not in Deutschland

 

Autorinnen: Sr. Dr. Lea Ackermann / Dr. Barbara Koelges / Sr. Annemarie Pitzl

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