Mogelpackung Bordellschließungen: Sexkaufverbot nötiger denn je

25. 03. 2020

Boppard, 25.03.2020. Die internationale Frauenhilfs- und Menschenrechtsorganisation SOLWODI sieht die Schließung der Bordelle in der Corona-Krise als Mogelpackung an. Die betroffenen Frauen stehen auf der Straße, an sie wurde nicht gedacht. Keine Wohnung, keine Versorgung, keine Absicherung.

 

Es geht nicht an, dass Bordellbetreiber und ihre festangestellten Mitarbeiter in der Corona-Krise einen Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben und die Frauen ohne Absicherung bleiben.

 

Bordellbetreiber, so wird uns berichtet, bringen die Frauen seit der Schließung der Bordelle zu Privatwohnungen oder zum Straßenstrich, um sie dort weiter zu vermarkten. Wir fordern zum Schutz der Frauen eine einheitliche Maßnahme nach dem Beispiel von Karlsruhe. Dort ist seit dem 18. März 2020 neben der Prostitution auch der Sexkauf verboten.

 

SOLWODI-Vorsitzende Sr. Dr. Lea Ackermann: „Warum tut sich die Politik so schwer, flächendeckend ein Sexkaufverbot einzuführen? Ein Sexkaufverbot hilft Menschenhandel zu bekämpfen und verbessert die Gleichstellung der Geschlechter. Schweden hat bereits 1999 ein Sexkaufverbot eingeführt und laut Interpol-Berichte gute Ergebnisse erzielt.“    

 

 

 

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Ass. iur. Ruth Müller

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

SOLWODI Deutschland e.V.

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