Pressemitteilung zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel 2019

30. 07. 2019

„Bleiberecht für Opfer von Menschenhandel stärken“

 

Boppard. „In Deutschland blüht nach wie vor der Handel mit Frauen und die Prostitution wird verharmlost. Dieses Fazit zieht die internationale Menschenrechts-und Frauenhilfsorganisation SOLWODI zum weltweiten Tag gegen Menschenhandel.

 

Insbesondere die Zahl der SOLWODI-Klientinnen aus Nigeria, die in ihren Heimatländern angeworben, in Italien und später in Deutschland der Prostitution zugeführt wurden, hat sich im vergangenen Jahr signifikant erhöht. 521 Frauen wandten sich 2018 an eine der 19 SOLWODI-Beratungsstellen, in manchen der Beratungsstellen hatten sich die Zahlen sogar verdoppelt.

 

Sr. Dr. Lea Ackermann, Vorsitzende von SOLWODI, plädiert für die Einführung von frauenspezifischen Asylgründen für Opfer von Menschenhandel: „Bei den Verwaltungsgerichten gibt es keine einheitliche Rechtsprechung zu den Abschiebehindernissen. Menschenhandel oder Missbrauch in der Prostitution reichen immer seltener aus, um eine besondere Schutzbedürftigkeit der Opfer anzuerkennen und ihre Abschiebung nach Italien im Rahmen des Dublin III-Verfahrens zu verhindern. Opfern von Menschenhandel eine Perspektive für ein sicheres und angstfreies Leben in Deutschland zu eröffnen, ist ein humanes und sinnvolles Ziel, das zeitnah umgesetzt werden muss.“

 

 

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Ass. iur. Ruth Müller  

Pressereferentin

SOLWODI Deutschland e.V.

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