SOLWODI-Presseerklärung zur Resolution des UN-Sicherheitsrates zum Thema „Sexuelle Gewalt in kriegerischen Konflikten“

24. 04. 2019

„Sexualisierte Gewalt findet auch in der Prostitution statt“

SOLWODI fordert die Politik auf, deutsche Gesetze auf den Prüfstand zu stellen und ein Sexkaufverbot einzuführen

 

Boppard. An diesem Dienstag befasste sich der UN-Sicherheitsrat unter deutschem Vorsitz mit dem Thema "Sexuelle Gewalt in Konflikten"; in der verabschiedeten Resolution forderte das Gremium die UN-Mitgliedstaaten auf, ihre Gesetzgebungen zu stärken und die Verfolgung der Täter auszuweiten.

 

„Ein richtiger Ansatz“, bewertet Sr. Dr. Lea Ackermann, Vorsitzende der internationalen Menschenrechtsorganisation SOLWODI, die Resolution: „Vergewaltigung und sexuelle Gewalt werden zum einen als Kriegsmittel gebrandmarkt, als Abwertung und Demütigung der betroffenen Frauen gesehen. Es findet mit dieser Resolution somit ein wichtiger Perspektivwechsel statt: Die Täter werden als Verursacher ins Visier genommen.“

 

Aus Sicht von SOLWODI ist die UN-Resolution alleine nicht ausreichend. Sr. Lea: „Sexualisierte Gewalt kann nur dann wirksam bekämpft werden, wenn wir auch national ansetzen und die verschiedenen Formen der sexuellen Gewalt juristisch auf den Prüfstand stellen. Insbesondere Prostitution muss endlich als sexuelle Gewalt an Frauen angesehen werden und darf nicht länger mit dem Argument der Freiwilligkeit bagatellisiert werden.“

 

SOLWODI verweist in diesem Zusammenhang auf Schweden, das bereits seit 1999 konsequent eine feministische Sozialpolitik verfolgt und ein Sexkaufverbot eingeführt hat, bei dem die Freier bestraft werden. Wie Per-Anders Sunesson, schwedischer Sonderbotschafter für die Bekämpfung von Menschenhandel, Anfang April auf dem von in Mainz mit ausgerichteten „3. Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen“ erklärte, ist laut Interpol der schwedische Markt mittlerweile für Frauenhandel tot.

 

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