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Pressemitteilung: Ausschreibung „Tiramisu-Preis“

23. 06. 2022

Koblenz. Rund 60.000 festgestellte Kindeswohlgefährdungen meldeten 2020 die Jugendämter in Deutschland – ein neuer Höchststand, der durchaus alarmierend ist. Der häufigste Grund bei einer Aufnahme durch das Jugendamt ist die Überforderung der Eltern – jedoch erfuhren insgesamt nur knapp 75% Kinder eine Inobhutnahme durch das Jugendamt. Aber was passiert mit den rund 15.000 Kindern und Jugendlichen, die nicht aufgenommen werden? Wer kümmert sich um die Kinder und Jugendlichen, die von Einrichtung zu Einrichtung weitergereicht werden, weil Pflegefamilien oder Betreuungspersonal sich nicht mehr in der Lage sehen, diese Kinder und Jugendliche zu integrieren und auf ihre Bedürfnisse einzugehen? Diese sogenannten Systemsprenger sind eine Herausforderung, da eine angemessene Betreuung Zeit, Kosten und Energie benötigt, die oft nicht vorhanden sind. Die Betreuenden kommen nicht nur kapazitätsmäßig immer wieder an ihre Grenzen. 

 

Aus diesem Grund schreibt die Frauenrechtsorganisation SOLWODI in diesem Jahr erstmals den „Tiramisu-Preis“ für besonderes Engagement in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus, die über herausfordernde Verhaltensmuster verfügen und drohen aus dem gesellschaftlichen Kontext herauszufallen. Es können Personen oder Organisationen vorgeschlagen werden - auch eine Selbstbewerbung ist möglich.

 

Tiramisu bedeutet wörtlich aus dem Italienischen übersetzt „Zieh mich hoch!“. Außerdem soll das beliebte Dessert durch seine gehaltvollen Zutaten Kraft und Energie verleihen. Der Name des Preises steht demnach als Sinnbild für die Arbeit mit herausfordernden Kindern und Jugendlichen. Der Preis wird für besonderes Engagement in mindestens einem der folgenden Bereiche verliehen: soziale, kognitive, emotionale, körperliche oder allgemeine Entwicklung – die ganzheitliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen ist dabei aber stets im Blick zu behalten.

 

Das Preisgeld von 2.500€ wird durch eine zweckgebundene Spende ermöglicht und soll in Zukunft jährlich vergeben werden. „SOLWODI arbeitet auch mit Jugendlichen, die Not und Gewalt erfahren haben, zusammen und bietet an zwei Standorten eine sichere und anonyme Unterbringung für Mädchen und junge Frauen.“, so Dr. Maria Decker, 1. Vorsitzende der Frauenrechtsorganisation. Diese Jugendlichen sind häufig Betroffene von Menschenhandel oder von Zwangsheirat sowie sogenannter Ehrgewalt bedroht. Viele sind schwer traumatisiert und benötigen eine intensive Betreuung, um das Erlebte zu verarbeiten. Darüber hinaus haben viele SOLWODI Klientinnen Kinder, welche die Gewalt an ihren Müttern miterlebt oder selbst davon betroffen waren. Diese Kinder entwickeln oft diffuse Ängste und Bindungsstörungen oder zeigen andere Verhaltensauffälligkeiten. Daher ist die Arbeit mit herausfordernden Kindern und Jugendlichen der Frauenrechtsorganisation durchaus vertraut.

 

Eine Bewerbung für den Tiramisu-Preis ist noch bis zum 15.08.2022 möglich. Mehr Informationen und den Bewerbungsbogen finden Sie hier:

https://www.solwodi.de/seite/590398/tiramisu-preis-zieh-mich-hoch.html

Bei weiteren Fragen können Sie kontaktieren.

 

Um die intensive Betreuungsarbeit leisten zu können, ist SOLWODI auch auf Spenden angewiesen – IBAN: DE84 5905 0000 0020 0099 99.

 

Bild zur Meldung: Pressemitteilung: Ausschreibung „Tiramisu-Preis“

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30 Jahre SOLWODI Deutschland 1987 bis 2017 -

30 Jahre Solidarität mit Frauen in Not in Deutschland

 

Autorinnen: Sr. Dr. Lea Ackermann / Dr. Barbara Koelges / Sr. Annemarie Pitzl

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