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Pressebericht zu: Online-Treffen der Partner*innen des Ostalb-Bündnisses gegen Menschenhandel und (Zwangs-)Prostitution (9. Juni 2021)

10. 06. 2021

Prostitution weder Sex noch Arbeit!

 

Aalen. Prostitution ist weder Sex noch Arbeit! Eine Aussage, die mehr als 50 anwesende Frauen und Männer beim Online-Treffen des Ostalb-Bündnisses am Mittwoch, 9. Juni, bei einem Vortrag zum Thema Nordisches Modell/Equality Modell bestätigen konnten.

 

Nach der Begrüßung durch die Beirätin und Chancengleichheitsbeauftragte des Ostalbkreises, Carmen Venus, sprach Dr. Inge Kleine, Lehrerin (Wissenschaftlerin sowie Aktivistin bei Kofra München, Stop Sexkauf! und abolition 2014).

 

Inge Kleine ist eine ausgewiesene Kennerin der Situation und verfolgt seit vielen Jahren die Debatten. Deutlich wurde, dass Gemeinden und Kommunen schon heute Möglichkeiten haben das System Prostitution kritisch zu sehen und bei Verstößen z.B. im Sperrbezirk den Fokus auch auf die Sexkäufer zu legen und sie in die Verantwortung zu nehmen.

 

Ohne Zweifel befinden sich Menschen in der Prostitution häufig in prekären Situationen. Es gibt viele Profiteure in der Sexindustrie – am Ende der Kette stehen fast immer die Menschen, die prostituiert werden. Armut ist eine Ressource für die Pro-Prostitutionslobby.

 

Bevor es in die Diskussion ging, gab die Bündnispartnerin und Gründerin des Vereins sisters für den Ausstieg aus der Prostitution, Leni Breymaier (MdB), einen kurzen Überblick zur aktuellen Situation im Bundestag: Die CDU- und SPD-Fraktionen konnten sich in einigen Bereichen zu Änderungen im Prostituiertenschutzgesetz annähern. Grundlegende Entscheidungen sind wohl in den verbleibenden beiden Sitzungswochen nicht mehr zu erwarten. Dennoch gilt es, nicht die Konstellation der neuen Regierung abzuwarten, sondern nach wie vor Forderungen zu formulieren und zu adressieren. Wenn Veränderungen erfolgen sollen, dann muss die Zivilgesellschaft aktiv werden und die Kommunikation mit Politiker*innen suchen.

 

Die Mitgründerin Claudia Köditz-Habermann bestätigte: „Das Ostalb-Bündnis ist das beste Beispiel dafür, was engagierte Bürger*innen in ihrer Kommune bewegen können.“

 

Während der angeregten Diskussion wurden viele Aspekte diskutiert, Mythen zur Prostitution aufgelöst und immer wieder darauf verwiesen, dass Prostitution per se Gewalt ist.

 

Ohne Angebot keine Nachfrage – Schweden hat sich vor 20 Jahren für ein Sexkaufverbot entschieden, viele europäische Länder sind gefolgt. Es hat ein Perspektivwechsel stattgefunden – für junge Menschen in diesen Ländern kommt ein Sexkauf nicht in Frage. Hingegen wachsen junge Menschen in Deutschland mit dem Bewusstsein auf: Für 30 Euro kaufe ich mir eine Frau, mit der ich machen kann, was ich will. Das müssen wir ändern!

 

Jede und jeder, die oder der sich engagieren oder auch einfach nur Solidarität bekunden möchte, ist herzlich willkommen.

Nähere Informationen unter: www.ostalb-buendnis.de oder

 

 

Verantwortlich:

Marietta Hageney

Beratungsstelle SOLWODI Baden-Württemberg e.V.

Geschäftsstelle Ostalb-Bündnis gegen Menschenhandel und (Zwangs-)Prostitution

Gartenstraße 133

73430 Aalen

 

 

Unsere Bankverbindung über SOLWODI BW e.V.:

Kreissparkasse Ostalb
IBAN: DE45 6145 0050 1001 0218 12

BIC: OASPDE6AXXX

 

 

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