Deutsch English
 
Tiramisu-Preis 2024Bannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

SOLWODI fordert: Nein zu Gewalt an Frauen – Hilfe für die Opfer

23. 11. 2020

Boppard. Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Eine der schlimmsten Formen von Gewalt gegen Frauen ist der Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. Die Frauenrechtsorganisation SOLWODI wird immer wieder mit derartigen Fällen konfrontiert.

 

Faith aus Guinea floh vor ihrer Familie, weil sie von ihrem Stiefvater regelmäßig brutal geschlagen und belästigt wurde. Ihr Halbbruder brachte sie zu einer Frau, die angeblich junge Mädchen als Kindermädchen nach Europa vermittelt. Diese Frau entpuppte sich – nach Faiths lebensgefährlicher Flucht über Libyen und das Mittelmeer – als Madame, also als Menschenhändlerin, die Mädchen in Europa in die Prostitution zwingt. So fanden sich Faith und zwei ihrer Freundinnen in Italien auf dem Straßenstrich wieder. Ein deutscher Freier sprach Faith dort an und nahm sie mit in sein Ferienhaus, wo er sie vergewaltigte und zum Sex ohne Kondom zwang. Faith wurde schwanger. Sie glaubte, mit dem Kind in Deutschland eine Bleibeperspektive zu erhalten und floh aus dem Haus der Madame. Angekommen in Deutschland wurde sie in der Flüchtlingsunterkunft von einem Fremden mit ihrem Namen angesprochen. Es stellte sich heraus, dass dies einer der Untermänner der Madame war. Er erpresste 1500 Euro ihrer Sozialleistungen. Als sie ihre Anhörung im Asylverfahren hatte, war es ihr aus Angst nicht möglich, überhaupt irgendetwas auszusagen. Die Untermänner der Madame schienen überall zu sein.

 

Schließlich fand die völlig verängstigte und traumatisierte Frau zu SOLWODI. Nur spärlich erzählte sie ihre Geschichte, dann immer mehr. Der Fall der Erpressung sowie der Menschenhandel in Italien wurden angezeigt. Faith machte viele Angaben, zum Wohnort der Madame in Italien, wo immer noch Frauen gefangen sind, zu den Erpressern in Deutschland. Doch das Verfahren wurde mangels Beweise eingestellt. Faith erhält keinen Zeuginnenschutz. In der Zwischenzeit wurde ihr Asylverfahren abgelehnt. Faith sagt, dass der Schmerz der Vergangenheit leichter wird. Doch es bedrückt sie, dass es niemanden zu interessieren scheint, was passiert ist. Sie kann nicht glauben, dass ihr gelobtes Europa nichts unternimmt gegen ihre Peiniger.

 

Leider ist Faith kein Einzelfall. Immer wieder kommen Frauen zu SOLWODI, die Gewalt und Ausbeutung erfahren haben. SOLWODI hilft diesen Frauen, sich zu stabilisieren und neue Perspektiven für ihr Leben zu entwickeln. Gleichzeitig fordert SOLWODI, dass Opfer von Gewalt und Menschenhandel in Deutschland Schutz und ein Aufenthaltsrecht erhalten.

 

SOLWODI ist auf private Spenden angewiesen, um Frauen wie Faith wirksam helfen zu können. Spenden können Sie hier: DE02 5605 1790 0001 1270 00. Vielen Dank!    

 

 

 

Bei Rückfragen kontaktieren Sie bitte:  

 

Ruth Müller

Pressereferentin SOLWODI Deutschland e.V. 

Propsteistr. 2

56154 Boppard 

Tel.: 06741-2232

Fax: 06741-2310 

 

 

 

Bücher

Chronik_SOLWODI

30 Jahre SOLWODI Deutschland 1987 bis 2017 -

30 Jahre Solidarität mit Frauen in Not in Deutschland

 

Autorinnen: Sr. Dr. Lea Ackermann / Dr. Barbara Koelges / Sr. Annemarie Pitzl

Kalender