Tiramisu-Preis 2025 an „Das andere SchulZimmer“ verliehen
Anerkennung für starke Bildungsarbeit mit jungen Menschen
Koblenz, 25.09.2025 – Am 24. September 2025 wurde im Landesbibliothekszentrum Koblenz der deutschlandweit ausgeschriebene Tiramisu-Preis feierlich an „Das andere SchulZimmer“ verliehen. Mit der Auszeichnung, die mit 2.500 Euro dotiert ist, würdigen die Stifter des Preises zusammen mit der Frauenrechtsorganisation SOLWODI herausragendes Engagement in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die vor besonderen Herausforderungen stehen und Gefahr laufen, aus dem gesellschaftlichen Kontext herauszufallen. „Das andere SchulZimmer“, ein gemeinnütziges Bildungsprojekt aus Mannheim, erhielt den Preis in Anerkennung seiner wichtigen Arbeit im Bereich der Jugend- und Erwachsenenbildung. Ein Vortrag von Dr. Hans-Ludwig Auer zum Thema „Schulische Herausforderungen bewältigen“ ergänzte das Rahmenprogramm. Musikalisch wurde der Abend durch „Das trommelnde Klassenzimmer“ der Kinzing Schule Neuwied begleitet.
„Das andere Schulzimmer“ – Bildung ganzheitlich
„Das andere SchulZimmer“ in Mannheim bietet seit 2018 Jugendlichen und jungen Erwachsenen (15–27 Jahre) in schwierigen Lebenssituationen eine alternative Lern- und Lebensumgebung. Gründerin Ute Schnebel setzt dabei auf individuelle Lernwege, flexible Unterrichtsformen und persönliche Lernpläne zur Vorbereitung auf Schulabschlüsse. Ein Team aus Lehrkräften, Ehrenamtlichen und dem sozialpädagogischen Bereich unterstützt nicht nur schulisch, sondern auch im Alltag und bei Bewerbungen. Der familiäre Rahmen schafft durch kreative Projekte und eine offene Atmosphäre Stabilität und stärkt Selbstvertrauen sowie Zukunftsperspektiven. „Wir holen die Jugendlichen dort ab, wo sie stehen – ohne Hürden, ohne Druck, aber mit einem verlässlichen Angebot“, erklärte Schnebel bei ihrer Rede. Über 96% der Teilnehmenden an dem Programm schaffen einen Schulabschluss.
SOLWODI: Neue Chancen für gewaltbetroffene Frauen und Jugendliche durch Bildung
Dr. Maria Decker, Vorsitzende von SOLWODI, betonte in ihrer Begrüßung die Bedeutung von Projekten wie „Das andere SchulZimmer“. „Als Frauenrechtsorganisation wissen wir aus unserer täglichen Arbeit, wie wichtig sichere Räume, einfühlsame Begleitung und die Chance auf Bildung für junge Menschen sind, die unter anderem Gewalt erlebt oder miterlebt haben“, hob Decker hervor. SOLWODI begleitet seit vielen Jahren Frauen und Jugendliche, die von Gewalt, Ausbeutung, Menschenhandel oder Zwangsverheiratung betroffen sind. Viele von ihnen haben traumatische Erfahrungen gemacht, die es schwer machen, sich in ‚normale‘ Strukturen einzufügen. „Gerade deshalb setzen wir uns dafür ein, dass betroffene junge Menschen durch einfühlsame, professionelle Begleitung und verlässliche Bildungsangebote neue Chancen erhalten“, sagte Dr. Maria Decker.
Unterstützung durch Bürgermeisterin Ulrike Mohrs
Bei der Preisverleihung würdigte die Koblenzer Bürgermeisterin Ulrike Mohrs „Das andere SchulZimmer“ als innovatives Bildungsprojekt, das jungen Menschen eine zweite Chance eröffnet. Sie betonte die Bedeutung sichtbarer Kinder- und Jugendarbeit und dankte der Frauenrechtsorganisation SOLWODI für die langjährige gute Zusammenarbeit. SOLWODI zeige mit dieser Auszeichnung, wie wichtig es ist, Menschen in schwierigen Lebenslagen nicht allein zu lassen.
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